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Guest Affair // Julia Hofgartner über ihren Ausstieg aus dem Hamsterrad

15. September 2016
Guest Affair – Gastbeitrag – Gastautor – Julia Hofgartner – Wien – Österreich – Yoga – Yogalehrerin – Hamsterrad – Ausstieg – Reise

Yoga war für Julia zunächst ein Ausgleich zu ihrem stressigen Beruf als angehende Anwältin. Da Julia in ihrem Job seit Längerem nicht mehr glücklich war, beschloss sie zu kündigen und bei einer Reise allein durch Südostasien wieder näher zu sich selbst zu finden. Auf dieser Reise machte sie auch die Ausbildung zur Yogalehrerin in Bali. Schon kurz nach ihrer Rückkehr nach Österreich stand für Julia fest, dass sie in Zukunft nicht mehr nur einem Beruf sondern ihrer Berufung nachgehen möchte. Daher hat sie Yoga & Juliet ins Leben gerufen und unterrichtet mittlerweile in Wien und Graz Yoga. Für uns hat sie ihr Herz geöffnet und darüber erzählt wie es war alte und gewohnte Dinge hinter sich zu lassen und ins Unbekannte aufzubrechen.

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Darüber wie ich auf mein Herz hörte, aus dem Hamsterrad ausgebrochen bin und Yogalehrerin wurde

Nach der Schule habe ich mich ohne viel nachzudenken dazu entschieden Jus zu studieren nicht, weil ich das schon immer wollte, sondern weil man sich eben für ein Studium entscheiden muss. Das Studium habe ich ohne viel nachzudenken durchgezogen nicht, weil es mich interessierte, sondern weil sich das eben so gehört. Nach der Uni habe ich ohne viel nachzudenken drei Jahre als Rechtsanwaltsanwärterin gearbeitet nicht, weil es mein Traumberuf war, sondern weil mein bisheriges Leben mir diesen Weg eben vorgezeichnet hat.

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„Whatever you decide to do, make sure it makes you happy.“

Ich war schließlich in einem mir selbst mühsam gebauten Hamsterrad gefangen. Warum? Weil es üblich und bequem war und unserer Gesellschaft entspricht.

Erst die Kündigung durch einen meiner ehemaligen Arbeitgeber, die mich wie ein Faustschlag ins Gesicht traf, brachte mich dazu nachzudenken. Soll das schon alles gewesen sein, will ich wirklich nur existieren anstatt zu leben? Möchte ich ein Leben führen in dem ich die ganze Woche nur auf Freitag warte und den ganzen Sonntag schon schlecht drauf bin weil am nächsten Tag wieder Montag ist? NEIN – war die laute und klare Antwort die mein Herz mit voller Kraft schrie.

„There’s no way I was just born to pay bills and die.“

Deshalb beschloss ich meinen darauffolgenden Job zu kündigen, die Anwaltei an den Nagel zu hängen und auf einer beinahe viermonatigen Reise mit dem Rucksack allein durch Südostasien wieder näher zu mir selbst zu finden.

Der Cut war hart. Auf ein geregeltes, durchgeplantes und gutbürgerliches Leben folgte eine ungewisse Zukunft. All das hatte ich so nie geplant aber es fühlte sich so wahnsinnig gut und richtig an.
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„Create a life you don’t need a vacation from.“

Teil meiner Reise war ein Yogateachertraining bei Santosha auf der wunderschönen Insel der Götter Bali. Dieser Monat war einer der wundervollsten und intensivsten Monate meines Lebens. Ich habe Seiten an mir entdeckt, die ich längst verloren gegangen geglaubt habe.

Ich habe gelernt, dass es nicht notwendig ist Entscheidungen nur aus Angst zu treffen und mich selbst wieder zu öffnen. Ich habe gelernt, dass die größten Herausforderungen die besten Lehrer sind und dass es keinen Grund gibt irgendjemandem etwas zu beweisen auch nicht mir selbst. Ich habe außerdem gelernt Menschen wieder mit Offenheit und Freundlichkeit zu begegnen, nicht mit Skepsis und dass es der Moment ist der zählt, nicht die Zukunft oder die Vergangenheit.

Meine ursprüngliche Intention hinter dem Teachertraining war, mehr über mich selbst und über Yoga zu erfahren. Beides habe ich getan. Bereits kurz nach meiner Rückkehr nach Wien stand für mich aber fest, dass ich das Gelernte auch anwenden und tatsächlich in Zukunft Yoga unterrichten möchte. Den Sommer über habe ich deshalb mein ganzes Herzblut in mein Projekt gesteckt und beginne nun endlich im Herbst mit „Yoga & Juliet“ in Wien und Graz Yoga zu unterrichten.

Ich will mit diesem Beitrag allen Mut machen, öfter im Leben auf das zu hören, was das eigene Herz sagt. Es muss nicht immer alles nach Plan oder nach von der Gesellschaft für in Ordnung befundenen Mustern ablaufen. Wir können auch einfach einmal aus der Reihe tanzen und unser eigenes Ding durchziehen, so wie wir es wollen.

Frag dich selbst ob das was du heute tust, dich dem näherbringt wo du tief in deinem Herzen hin willst. Wenn die Antwort nein ist, weißt du was du zu tun hast. Raus aus dem blöden Hamsterrad und mit schnellen Schritten deinem Herzen nachlaufen.

 

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