Ich bin dem Leben sehr dankbar, dass ich Christine Schmid auf dem Agape Zoe Festival #5 endlich kennenlernen durfte. Der Workshop mit ihr hat mich tief berührt und ich fühle mich mit ihrem Wesen und ihrer Arbeit sehr verbunden. Transformation Breath® hat einiges in mir bewegt und daher habe ich Christine im folgenden Interview auch einige Fragen dazu gestellt.
Kreativität und Spirit sind die beiden Worte, die mir auf deiner Website sofort ins Auge gesprungen sind. Themen, die auch mein Leben sehr stark prägen. Wie verbindest du diese miteinander?
Kreativität und Spirit sind elementare Lebensinhalte für mich. Meine Basis für mein freies Leben. Kreativität und Spirit sind für mich in Einheit, die ich in meinem Alltag und auch in meiner Arbeit, besonders auch in meiner Kunst lebe.
Das Wort „Spirit“ wird abgeleitet vom lateinischen spiritus und heisst übersetzt Atem und Leben. Atem ist Lebensenergie – pures Leben und Freude. Von Spirit sprechen wir aber auch zum Beispiel wie man auf eine bestimmte Art fühlt, denkt, lebt. “Live your Spirit” heisst nichts anderes wie lebe deinen Atem. Lebe dein Leben, dein pures Selbst.
Deine Arbeit ist sehr spannend und ebenso umfangreich. Du arbeitest als Künstlerin und bietest neben Einzel- und Gruppencoachings auch Workshops zu Transformational Breath® an. Wie bringst du all das unter einen Hut?
Meine Arbeit ist auch Teil meiner täglichen, spirituellen Praxis. Ich male in der Meditation. Meine Ausstellungen, Events und Bilder haben die Intention lichtvolle Impulse zu geben und Menschen zu inspirieren. Mit meinen Klienten erschaffen wir in den Einzelsitzungen kreative Transformationsprozesse. Und in meinen Workshops liebe ich mein Wissen und Erfahrungen weiter zu geben. Lange Zeit hab ich geglaubt, dass ich mich für eine Sache in meinem Leben entscheiden muss. Damit hab ich viele Jahre verbracht, manchmal war ich sogar sehr unglücklich nicht das eine richtige für mich zu finden.
Bis ich 2010 in meiner Holistic Life Coaching Ausbildung zum ersten Mal von sogenannten Scannerpersönlichkeiten, von Menschen, die viele Interessen und Begabungen haben, gehört habe. In Deutschland war damals der Begriff noch nicht so weit verbreitet wie heute.
Seit ich mich dann mit mir, meiner Passion, Herzenswünschen, Träumen und meiner Essenz intensiver befasst habe, konnte ich Frieden mit der inneren Unruhe mich entscheiden zu müssen, schließen. Heute mache ich mehr denn je alles was mir intuitiv Freude macht. Für mich ist es daher meist leicht alles unter einen Hut zu bringen. Schwierig ist es manchmal fokussiert zu sein, da ich vom Angebot des Lebens oft begeistert bin aber eben auch mein Tag 24 Stunden hat. Glücklicherweise hilft mir dann besonders mein Körper Zeichen zu geben, etwas zu ändern. Früher habe ich das als Manko angesehen, dass ich nicht funktioniere. Heute bin ich dankbar für die Zeichen meines Systems, die ich bewusst wahrnehme und dann zurück kehren kann in mein Gleichgewicht. Ich bin in Kontakt mit mir und mache was ich liebe.
Ganz besonders spannend finde ich die Methode des Transformational Breath®, die ich selbst bei dir kennenlernen durfte. Wann und wie kamst du zum ersten Mal mit dieser Technik in Berührung?
Vor einigen Jahren erzählte mir eine Freundin, die ich in Costa Rica auf einem Workshop von Snatam Kaur kennen lernte von Transformation Breath®. Damals war ich auf der Suche ein weiteres kraftvolles Tool zustäzlich zu meiner Holistic Life Coach und Channel Healer Ausbildung zu erlenrnen. Ich merkte schon damals im Kundalini Yoga was Atem in meiner Yogapraxis ausmacht. Meine Intuition war sofort davon überzeugt und so meldete ich mich kurzerhand für die komplette Ausbildung bei Dr. Judith Kravitz, der Gründerin von Transformation Breath® in den USA an. Ich wollte von ihr persönlich lernen. Aus heutiger Sicht einer meiner besten Entscheidungen in meinem Leben.
Was genau passiert beim Transformational Breath®?
Es ist eine sehr effektive Methode, die Integration und Heilung auf körperlicher, mentaler und emotionaler Ebene initiiert. Sie wurde von der US-Amerikanerin Dr. Judith Kravitz vor knapp 40 Jahren entwickelt und seitdem weltweit unterrichtet. Die Technik lehrt, das Atemvolumen zu erweitern und im „verbundenen“ Atem bewusst Sauerstoff aufzunehmen und damit allen Zellen unseres Körpers mehr Energie zuzuführen.
Schmerzen und blockierende Gefühle im Körper sind beispielsweise niedrig schwingende, gestauchte Energien, denen durch die höher schwingende Energie der verbundenen Atmung in diese Bereiche eine Öffnung widerfährt. So können Blockaden, und Schmerzen geradezu frei geatmet werden und sich auflösen. Transformation Breath® unterstützt in vielerlei Hinsicht wie zum Beispiel vom Verstand ins Fühlen zu kommen, geistig klar, geerdet und fokussiert zu sein. Besonders auch unabhängig und lebendig den Weg des Herzens und Bestimmung zu gehen.
Im Unterschied zu anderen Atemtherapien arbeiten wir im Transformation Breath® mit positiven Affirmationen und dem sogenannten „Bodymapping“. Eine Art Akupressur. Das hilft dem Atem kontinuierlich zu fließen und Energieblockaden im Körper zu lösen bzw. Druck im Körper leichter los zu lassen.
Dein Workshop im Zuge des Agape Zoe Festivals hieß „Atme – so wie wir atmen, so leben wir“. Was sagt Atmung über unseren Lebensstil aus? Wie erkennst du bestimmte (Atem-) Muster?
Unsere Atemstruktur ist wie ein Fingerabdruck.
So individuell wie jedes einzelne Leben verläuft, so einzigartig ist die jeweilige Atemstruktur. „So wie wir atmen, leben wir“ heißt, dass ich anhand des aktuellen Atemmusters erkennen kann, wie jemand sein Leben gestaltet. Ich kann sehen, wenn für jemanden im Leben alles sehr schwer ist, wenn er sich oft ärgert, das Gefühl hat, wenn ich es nicht mache, macht es ja keiner, zerbricht sich jemand viel den Kopf, übernimmt übermäßig viel Verantwortung für andere, erlaubt er sich nicht seine Wahrheit zu sprechen oder fällt ihm loslassen schwer.
Ein gutes Beispiel ist ein sehr markantes Atemmuster, die sogenannte Rückwärtsatmung. Das sind Menschen, die beim einatmen ihren Bauch senken und beim ausatmen ihn wölben. Unser Körper erlebt ja alles, was wir im Leben erleben mit und daher besteht die Möglichkeit, dass wir eine Verspannung oder Erinnerung im Körper noch gespeichert haben, obwohl auf geistiger Ebene schon alles geklärt ist. Dieses Atemmuster können wir gemeinsam in mehreren Sitzungen verändern. Damit verändert sich auch automatisch die Energie und das Leben des Klienten.
Was hat dich dein eigener Atem gelehrt?
Drei sehr entscheidende Erkenntnisse, die mir zur inneren Ruhe und Zufriedenheit verholfen haben. Erstens mein Leben mit all seinen Facetten anzunehmen wie es ist, zweitens alles ist in Leichtigkeit möglich und drittens der Spruch “Der Weg ist das Ziel” habe ich heute tief auf allen Ebenen verstanden.
Du begleitest und unterstützt deine Klienten bei der inneren Transformation, das eigene Potential zu entdecken und umzusetzen. Was möchtest du weitergeben? Was ist die Essenz deines Schaffens?
Mit meiner Arbeit und wie ich mein Leben gestalte hoffe ich ein Stück zum Frieden und Wohl der Menschheit und der Welt nachhaltig beizutragen. Mein Wunsch ist: Was auch immer ich tue ist lichtvoll und lässt die (bedingungslose) Liebe wachsen.
Wie sieht deine eigene spirituelle Praxis aus? Hast du Rituale?
Mein Alltag ist meine spirituelle Praxis. Ich bin meist mit mir, dem Göttlichen in mir verbunden. Übe mich mein Leben im Gleichgewicht und Leichtigkeit in Verbindung mit dem Himmel und der Erde zu gestalten. Über die Jahre habe ich einige wundervolle Tools erfahren, die ich sehr liebe. Das wichtigste sind regelmäßige, lichtvolle Mahlzeiten, am liebsten in Ruhe. Ich esse dreimal am Tag, alle fünf Stunden, gerne auch schweigend. Ich habe das große Glück, dass mein Herzensmann Felix jeden Tag köstliches Essen für uns zubereitet. Außerdem trinke ich täglich reichlich, klares Wasser. Es belebt meinen Körper und Geist und hält mich im Fluss. Früher habe ich versucht an festen Zeiten zu meditieren, meine täglichen Yogaübungen und Atemsession zu machen. Da ich gern kreativ und aus dem Moment heraus lebe, hat mich das sehr eingeschränkt und manchmal sogar gestresst. Über die Jahre habe ich ein sehr gutes Gefühl zu mir entwickelt und entscheide spontan heraus was mir gut tut. Ich fühle mehrfach am Tag, wie es mir geht und ob auf allen Ebenen meines Seins alles ok ist. Fühle ich ein Ungleichgewicht, schaue ich was ich brauche. Meditieren, mich erden, einen 20 minütigen Power Nap, eine Atemsession, raus in die Natur gehen. Manchmal klapp ich auch einfach mein Laptop zu, mache Musik an und tanze spontan einfach in meinem Studio. Und klar, bewusstes Atmen ist täglich ein sehr wichtiger Bestandteil in meinem Leben.
Was bringt dich auf die Palme?
Menschen und Firmen, die vor allem aus Profitgier, unsere Umwelt, die Menschheit und Erde ausbeuten bzw. zerstören.
Was bringt dein Herz zum Lachen?
Frei und spontan sein, aus dem Moment heraus zu leben. Während ich deine Fragen beantworte bin ich beruflich in Portugal und nun schon mehrfach in meiner Mittagspause mit Felix von den Felsen 6 Meter tief ins Meer gesprungen. Mein Herz lacht und springt voller Aufregung höher. Das sind die Momente, die ich sehr liebe.
Wer oder was inspiriert dich?
Jeder Mensch, der authentisch und bewusst sein Leben gestaltet. Ganz besonders inspiriert mich die Natur. Es ist bereits alles da und in uns. Mich der Weisheit und vollkommene Schönheit der Natur weiter zu öffnen, berührt, inspiriert und bereichert mein Leben sehr.
Verrate uns die Top 3 deiner Lieblingsbücher!
- „Agnes Martin„, die Biographie von einer meiner liebsten Künstlerinnen Agnes Martin Arne Glimcher.
- „True Love“ von Thich Nhat Hanh, ein sehr inspirierender Zen Meister.
- „Die Kunst ein kreatives Leben zu führen“ von Frank Berzbach, ein ständiger Forscher wie man sein Leben kreativ gestaltet, dem ich mich sehr verbunden fühle.
Ich danke dir von Herzen für dieses Interview, liebe Christine!
Möchtest du mehr über Christine erfahren? Dann wird unbedingt einen Blick auf ihre Website oder ihre Facebook Seite. Dort findest du auch alle Infos und Termine zu ihren Veranstaltungen.
Titelbild: privat, alle anderen Fotos: © Mark Seelen
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