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Im Portrait // Madhavi Guemoes von Kaerlighed

2. Oktober 2016
Madhavi Guemoes – Kaerlighed – Blog – Yoga – Lifestyle – Spiritualität – Interview – Portrait

Madhavi Guemoes ist Bloggerin, freie Autorin, Yogini und Mutter von zwei Kindern in Berlin. Auf ihrem Blog Kaerlighed schreibt sie ehrlich, erfrischend und undogmatisch über Yoga, Ernährung und Persönlichkeitsentwicklung. Madhavi verknüpft Spiritualität mit ihrem ganz persönlichen und authentischen Lifestyle, den ich unglaublich inspirierend finde. Es ist essenziell, sich über unsere Existenz auf dieser Welt Gedanken zu machen, Fragen zu stellen und eine klare Meinung zu vertreten. Ehrlich und authentisch.

Tja, genau das macht Madhavi. Auf diese Weise begleitet sie mich auch mit ihrem Blog. Ganz still und unaufgeregt. Ihre Texte beflügeln und sie ist mir in den letzten Wochen, seitdem wir uns auf dem Mountain Yoga Festival kennengelernt haben, sehr ans Herz gewachsen. Umso mehr freue mich also, dass ich heute dieses Interview mit ihr führen darf.

 

Madhavi, dein Name bedeutet „die Liebevolle“, der dänische Name deines Blogs Kaerlighed heißt auf deutsch „Liebe“. Ist Liebe der Schlüssel zum Glück?

Haha! Mein Name ist eigentlich Dhyan Madhavi, was „meditierende Frühlingsblume“ bedeutet. Mein Blog heißt nur Kaerlighed, weil ich nicht wollte, dass in dem Blognamen etwas mit Yoga steht, damit ich mich freier in meiner Arbeit bewegen kann, denn mich bewegen noch mehr Themen. Das Wort flog mir eher zufällig zu. Und Liebe, fand ich da gar nicht so schlecht.

Aber zu deiner Frage: Ob Liebe der Schlüssel zum Glück ist, kann ich nicht sagen, aber ich denke, Liebe ist existenziell und ein Stück vom Puzzle, das zum Glück führen kann. Und weit über den Tellerrand hinausgehen sollte.

 

Du praktizierst seit 25 Jahren Yoga. Das ist ja eine kleine Ewigkeit. Wie kam es zum ersten Berührungspunkt mit Yoga?

Die Mutter einer Freundin war Yogini und wahnsinnig spirituell. Sie war unfassbar leise, immer in weiß gekleidet und hatte eine Klarheit, die ich faszinierend fand. Die Wohnung war minimalistisch, roch so fein, es gab fast nichts in der Bude. Das hat mich alles sehr angezogen. Bei ihr hatte ich meine erste Yogastunde und blieb begeistert dran. Meine Mutter flog in dem Jahr auch mit unserer Familie nach Asien, der Anfang einer langen Reise.

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Was bedeutet Yoga für dich?

Yoga ist für mich wie ein riesiger Werkzeugkasten, der mir hilft, mich immer wieder zusammenzusetzen, ins Ganze, in die Fülle holt. Es gibt so viele unterschiedliche Werkzeuge darin, für jedes Bedürfnis eins. Yoga ist ein Lebensweg, der unheimlich viele Facetten hat. Es ist hin und wieder ein wirklich steiniger Weg, der mich aber sehr erfüllt. Ich liebe es, in die eigenen Abgründe zu tauchen, auch wenn es dort nicht immer rosig ist. Aber nur so kann Wachstum entstehen, nämlich, wenn man sich den Dingen im Leben stellt. Yoga kann aber nicht alles. Es ist kein Allheilmittel.

 

Du hast deinen Fulltime Job als Yoga Lehrerin an den Nagel gehängt, um dich voll und ganz dem Schreiben hinzugeben. Im Zuge der Interviews für The Yoga Affair haben mir viele Yoga Lehrerinnen von ihrem Weg – genau andersrum – erzählt. Das macht schon neugierig. Wie kam es zu diesem Entschluss?

Es war Zeit für mich, einen neuen Weg einzuschlagen. Das habe ich immer so getan, wenn mich meine innere Führung in eine andere Richtung schicken wollte. Dann bin ich ihr gefolgt. Bisher hat es sich immer gelohnt. Ich habe lange unterrichtet. Die Yogaszene hat sich in den letzten Jahren sehr verändert. Die Bereitschaft, wirklich tiefer gehen zu wollen, ist leider seltener geworden. Yoga wird nunmehr konsumiert als wirklich praktiziert. Was meine Arbeit nicht unbedingt einfacher gemacht hat. Ich gebe ja in Berlin hin und wieder noch Yoga Workshops mit wundervollen Teilnehmern. Aber momentan ist es eher ein Hobby. Und das ist gut so.

 

Hat sich deine Yoga Praxis seitdem verändert?

Total. Wenn ich jetzt in eine Yogaklasse gehe, achte ich nur noch auf meine eigene Praxis, nicht mehr darauf, wie der Lehrer unterrichtet, wie die Sequenz aufgebaut ist, wie die Sprache des Lehrers ist, welche Stellung der Höhepuntk etc. Das ist unheimlich befreiend.

Madhavi Guemoes – Kaerlighed – Blog – Yoga – Lifestyle – Spiritualität – Interview – Portrait

Hast du ein Mantra, das dich auf deinem spannenden Weg begleitet?

Da gibt es mehrere. Ich hatte früher eine Mantra Einweihung. Dieses Mantra nutze ich täglich, oft auch unbewusst. Je nachdem was anliegt, welche Gottheit ich anrufen möchte, um eine Qualität abzurufen, Unterstützung zu bekommen, nutze ich das dementsprechende Mantra.

 

Wie sieht dein Alltag aus? Hast du Rituale, die du uns verrätst?

Ich nutze sehr gern den Morgen. Da meditiere ich, schreibe meine Gedanken auf, wie ich den Tag verbringen möchte – und schreibe Texte für meinen Blog, knipse Bilder für meine Artikel. Danach gehe ich erst einmal zum Yoga. Morgens bin ich sehr produktiv. Ich wünschte, ich könnte das auch vom Rest des Tages sagen…

 

Was bringt dein Herz zum Lachen?

Meine Kinder. Wenn sie schlafen.

 

Welches Buch liest du gerade?

Norahib bikom heißt willkommen“ von Bettina Schuler. Kann ich sehr empfehlen!

 

Ich danke dir von Herzen für dieses Interview, liebe Madhavi!

Valerie – The Yoga Affair – Signature – gold

 

Fotos: © Maria Schiffer

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