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Hand aufs Herz // Einmal die Kündigung bitte

19. Januar 2017

Alles richtig gemacht

Einfach ins Blaue kündigen? Kann man machen! Sollte man sogar einmal im Leben gemacht haben, denn es kann sehr befreiend sein. Nach beinahe 5 Jahren Beratung in einem globalen Unternehmen, habe ich nun das Handtuch geschmissen.

Am Anfang war alles gut. Tolles Büro in London, spannende Arbeit, interessante Leute und ein super Gehalt. Aber schon sehr bald stellte sich eine kalte Leere in mir ein. Die Tage waren lang und oft wurden Nächte daraus. Arbeiten am Wochenende war eher die Regel als die Ausnahmen.

In meiner Wohnung war ich nur noch um Wäsche zu waschen. Die Tatsache, dass ich viel reisen musste und oft in den Hotels der jeweiligen Städte nächtige, machte die Situation nicht besser. Es war paradox. Ich arbeitete, um mir tolle Reisen leisten zu können. Aber ich brauchte immer mehr von diesen Urlauben, um mich erholen zu können, damit ich in meinem Job erfolgreich blieb.

Und trotzdem habe ich nach dem Umzug nach Zürich weitergemacht. Die Ehrgeizige in mir wollte um jeden Preis weiterkommen und beeindrucken. Warum ich mir das alles angetan habe? Es gab eine Zeit, da fand ich das attraktiv. Die jüngere Version von mir dachte, dieses Leben wäre erstrebenswert.

Ehrlich zu sich selbst sein

Zu einer dieser sehr stressigen Zeiten, bin ich mit Valerie für vier Wochen nach Asien gefahren. Diese Reise hat mir endlich den Abstand gegeben, der notwendig war, um zu reflektieren. Ich hatte mich verändert. In einen Menschen, den ich selbst nicht mehr toll fand. Aber das Schlimmste war, dass ich mich nicht mehr spüren konnte und meine Intuition, auf die ich mich stets verlassen konnte, wie weggeblasen schien.

Ich musste etwas ändern! Ich habe begonnen mir wieder konsequent Zeit für mich zu nehmen, das Handy an den Wochenenden auszuschalten, keine Arbeitsemails fernab der Bürozeiten zu lesen, bewusst Zeit mit meiner Familie und meinen Freunden zu verbringen, um zu guter Letzt den einen großen Schritt zu machen und diesem Umfeld den Rücken zu kehren.

Das Leben besteht nicht nur darin, Tag für Tag zur Arbeit zu gehen und sich darin so aufzugeben, dass man sich selbst verliert. Dafür ist es viel zu schön.

Und was ist mit der Angst, wie es danach weitergehen soll? Nun, die hatte ich auch. Aber davon sollte man sich nicht abhalten lassen. Es braucht vor allem das nötige Quantum Mut.

Das war meine Erfahrung:

n°1: Nach vorne schauen

Es geht immer irgendwie weiter und man sitzt nicht von heute auf morgen auf der Straße. Neue Jobangebote haben sich von selbst eingestellt.

n°2: Auf sich selbst hören

Man muss immer auf seine innere Stimme hören – sie hat recht! Vielleicht sagt der Verstand, man soll in diesem Job bleiben, weil er die Miete zahlt und Sicherheit gibt. Doch wenn man unglücklich ist, ist das wie mit einer Beziehung: Lieber ein Ende mit Schrecken, als ein Schrecken ohne Ende.

n°3: Zahlreiche Optionen

Wenn man sich die Zeit nimmt und sich umsieht, stellt man sehr schnell fest, dass es endlose Möglichkeiten gibt. Wichtig ist, dass man offen für Neues ist.

n°4: Altes abschließen, damit neues entstehen kann

Aber vor allem haben ich eines gelernt: Eine neue Tür öffnet sich erst dann, wenn eine andere zu geht. Man kann nicht ewig dazwischen stehen und auf eine Entscheidung warten, die sich nicht einstellen wird. Entweder links oder rechts. Wenn die Entscheidung erstmal getroffen ist, wird sich der Flow von selber einstellen.

Be happy! Be well! You always have a choice.

Signatur Elvira Unterschrift

Foto: © Torsten Maas

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2 Comments

  • Reply Luise 19. Januar 2017 at 20:48

    Super! Setz Dich nicht unter Druck und sehe was da kommt und passiert.
    Alles wird gut!
    LG
    Luise

    • Reply Elvira 21. Januar 2017 at 19:28

      Danke meine Liebe. Ich habe vollstes Vertrauen. Drück dich!

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