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Hand aufs Herz // Was wahre Freundschaft ausmacht

30. Mai 2017

Es fällt mir sehr leicht mit Menschen ins Gespräch zu kommen und Verbindungen herzustellen. Ich will hinter die Fassade gucken und erfahren, was sich hinter dem ersten Small Talk verbirgt.

Freundschaft kann da beginnen, wo der Small Talk endet. In dem Moment, wo sich zwei Seelen berühren, man sich mit Geschichten nahekommt und einander fühlen kann. Man spürt sofort die Verbindung. Manchmal geht es soweit, dass man denkt diese Person schon ewig zu kennen, auch wenn man sie erst getroffen hat. Magisch!

 

Freunde sind die Familie, die man sich aussucht

Für mich fühlt sich dieser Satz so stimmig an. Durch meinen Umzug nach Berlin – weg von meiner Heimat – habe ich viele neue Menschen kennengelernt und einige davon direkt in mein Herz geschlossen. Gleichzeitig habe ich mich aber von der einen oder anderen Bekanntschaft und langjährigen Freundschaft verabschiedet. Ich vergleiche es (vielleicht ein wenig hart formuliert, aber treffend) mit dem Ausmisten von Dingen, die nicht mehr in den neuen Lebensabschnitt passen wollen. Durch die Distanz erkennt man vieles, was man in der selben Stadt nicht sehen konnte. Man darf ganz ehrlich und klar für sich entscheiden, was funktioniert und wovon man sich trennen kann. Auch dieser Schritt kann befreiend wirken.

 

 

Wahre Freundschaft hält Ehrlichkeit aus

Ehrlichkeit ist das A und O einer echten Freundschaft. Und damit meine ich nicht nur, dass man sich nicht belügt, sondern auch die Wahrheit sagen darf, ohne verurteilt zu werden. Ich brauche das ehrliche Feedback meiner Freunde, um mich weiterentwickeln zu können. Kritik ist nicht immer leicht anzunehmen, das weiß ich zu gut, aber unabdingbar und so wertvoll, wenn man seinen Weitblick nicht verlieren möchte.

Eine Freundschaft ist nicht dazu da, dem anderen ausschließlich das zu sagen, was er zur eigenen Beruhigung hören möchte. Im Gegenzug erwarte ich mir von meinen Freunden absolute Aufrichtigkeit. Das ist alles, was zählt.

 

Loyalität muss selbstverständlich sein

Der Begriff Loyalität geht für mich Hand in Hand mit Ehrlichkeit. Vielleicht aber noch ein wenig tiefer. Denn ich setze in einer starken Freundschaft voraus, dass man auf einander eingeht und diese Verbindung wertschätzt. Eine Freundschaft ist kostbar und sollte von beiden Seiten gepflegt werden. Entscheidungen so gefällt, dass man einander nicht verletzt. Wenn man sich kennt, weiß man, worauf man achtet. Es gibt so etwas wie unausgesprochene Regeln, die man mit etwas Empathie klar spüren kann.

 

Freundschaft kennt keine Entfernung

Elvira und ich sind das beste Beispiel dafür. Wir haben in all den Jahren noch nie in der selben Stadt gelebt. Was ich sehr bedauere, aber ich will nicht nach Zürich und sie wohl nicht nach Berlin. Und dennoch – wir sind im Herzen immer verbunden. Waren es vom erstem Moment an und werden es bleiben. Egal, wie lange wir uns nicht sehen, wenn wir dann mal ein Wochenende zusammen haben, fühlt es sich an, als wären wir nie getrennt gewesen.

 

Qualität statt Quantität

Es gibt Lebensphasen, in denen Freundschaften geradezu wegbrechen und man das Gefühl hat, man hätte gar niemanden mehr an seiner Seite. Ist das wirklich so? Bei mir war es nie wirklich so. Denn, umso älter man wird, desto mehr weiß man, worauf man sich selbst einlassen möchte. Das ist nicht nur in Liebesbeziehungen so. Das Prinzip funktioniert auch bei Freundschaften. Ich habe lieber eine Hand voll wirklich treuer Seelen in meinem Freundeskreis, als 20 Personen, auf die ich im Ernstfall nicht zählen kann.

 

In diesem Sinne, ein Hoch auf die Freundschaft.
Und auf uns, liebe Elvira!

 

Signatur Valerie Unterschrift

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